Kinder nicht zurücklassen in der Pandemie
Kinder nicht zurücklassen in der Pandemie
Am 20. September ist Weltkindertag, am 20. November der Internationale Tag der Kinderrechte. Das sind zwei Anlässe, um sich dafür stark zu machen, dass Kinder nicht zu Verlierern der Pandemie werden dürfen. Das Thema hat verschiedene Facetten. Hier folgen einige Beispiele mit weiterführenden Informationen.
Recht auf Spiel
Der Weltkindertag 2020 steht unter dem Motto „Kinder erobern die Straßen“. Auch für den Weltspieltag 2020 galt bereits „Raus in die Natur“. Der Kinderreport 2020 mit dem Schwerpunktthema „Draußenspielen“ verdeutlicht: Für 70 Prozent der befragten Kinder kommt dem Spielen außerhalb der Wohnung eine große oder sehr große Bedeutung zu. 92 Prozent plädieren für eine bessere Erreichbarkeit von Spielplätzen und anderen zum Spielen geeigneten Orten.
> Zum Kinderreport 2020 des Deutschen Kinderhilfswerks (PDF)
Recht auf Bildung
Zum Start des neuen Schuljahres gilt es Kinderbetreuung und Schule unter Pandemiebedingungen zu realisieren. Die Maskenpflicht in Kita und Schule ist in den Bundesländern unterschiedlich geregelt. In Sachsen gibt es keine allgemeine Maskenpflicht. Die Schulen entscheiden hier eigenverantwortlich. Eltern von Kita-Kindern müssen weiterhin täglich eine schriftliche Gesundheitsbestätigung vorweisen. Im Falle von lokalen Corona-Infektionen an Schule oder Kita gilt ein Vierstufenplan.
> Hier geht es zu den aktuellen Regelungen für Kita und Schule in Sachsen
Eine bundesweite Corona-Kita-Studie erforscht das Infektionsgeschehen und belegt dies in öffentlich zugänglichen Monatsberichten. > corona-kita-studie.de
Stressrisiko Corona
Digitale Medien gehören für Kinder und Jugendliche zur täglichen Freizeitgestaltung. Insbesondere Kinder und Jugendliche verbringen infolge von Corona mehr Zeit mit Videospielen und in sozialen Medien. Das verursacht Stress und psychische Belastungen zusätzlich zu den Unsicherheiten im Corona-Alltag. Ein Infoportal zur psychischen Gesundheit für Kinder und Jugendliche beleuchtet das Thema praktisch und mit vielen Hilfsangeboten.
> Infoportal Corona und Du
Perspektiven für Off-Road-Kids
In Coronazeiten verzeichnet die Web-App sofahopper.de einen enormen Ansturm. Die digitale Streetwork-Station wurde bundesweit zum Rettungsanker für viele junge Menschen, deren Zuhause wegen Familienzerwürfnissen und häuslicher Gewalt gefährdet war und ist. Sofahopper.de betreibt neben der Onlinehilfe für Kinder und junge Erwachsene u.a. auch eine Elternberatungshotline und ein Gesundheitsvorsorgeprogramm.
> Hier geht es zum digitalen Angebot
Direkt vor Ort gibt es in der Stadt Chemnitz drei vom Jugendamt geförderte Projekte der Mobilen Jugendarbeit in acht verschiedenen Stadtteilen.
> Hier geht es zu den Angeboten der Mobilen Jugendarbeit in Chemnitz
Gewalt gegen Kinder zu Hause
In 6,5 Prozent aller Haushalte wurden Kinder während der coronabedingten Kita- und Schulschließungen gewalttätig bestraft. Höher war die Zahl der Opfer sowohl bei Frauen als auch Kindern, wenn sie in Haushalten mit Kindern unter 10 Jahren lebten. Dies zeigt die erste große repräsentative Umfrage zu häuslicher Gewalt während der Corona-Pandemie.
> Zur Studie der TU München
Finanzielle Leistungen
Familien mit Kindern haben Anspruch auf finanzielle Unterstützung. Abgesehen vom Notfall-Kinderzuschlag wird für jedes kindergeldberechtigte Kind ein Kinderbonus in Höhe von 300 EUR geleistet. Die Auszahlung der Familienkasse erfolgt im September 2020 in Höhe von 200 EUR und im Oktober 2020 in Höhe von 100 EUR. Außerdem erhalten gesetzlich Versicherte dieses Jahr 5 Tage pro Elternteil Kinderkrankengeld zusätzlich bzw. für Alleinerziehende 10 Tage und ab 2021 steigt das Kindergeld um 15 EUR.
> Eine Übersicht zur coronabedingten Unterstützung für Familien gibt es hier.